Ehe im Neuen Bund - Blog Cornelia Schmid

Ehe im Neuen Bund

In Johannes 2 gibt es eine bemerkenswerte Geschichte.

 Der allererste öffentliche Auftritt von Jesus. Mitten auf einem rauschenden Hochzeitsfest.

Jesus und seine Jünger mitten drin.

 Und dann geht der Wein aus. Die Mutter von Jesus, Maria, macht ihren Sohn darauf aufmerksam und bekommt eine interessante Erwiderung: „Ist meine Sache deine Sache? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“

 Dann aber geschieht das Wunder. Die Diener füllen Reinigungskrüge mit Wasser, insgesamt um die 600 Liter. Und am Ende ist es kostbarster Wein,

Eine interessante Geschichte. Jesus macht Wasser zu Wein. Genial. Ein Wunder.

Und was hat das mit mir zu tun?

 Diese Geschichte enthält viel mehr als Du vielleicht auf Anhieb denkst.

 Wenn wir zu Johannes 2 noch Lukas 5 dazu nehmen, dann wird klar, was Neuer Wein bedeutet: „Niemand füllt Neuen Wein in alte Schläuche.“ 

 Der Neue Wein steht für den Neuen Bund. Neuer Wein und alte Weinschläuche funktioniert nicht. Neu und alt kann nicht vermischt werden. Beides wird sonst zerstört, kaputt sein.

 Neuer Wein in alten Schläuchen zerreisst die Schläuche. Am Ende hast Du zerstörte Schläuche und verlorenen, vergossenen Wein.

 Du hast – nichts.

 Jesus wartet auf dieser Hochzeit, bis der alte Wein alle ist. Erst dann macht er neuen Wein. 

 Der alte Wein = Gesetz kommt zum Ende. Christus ist das Ende des Gesetzes. Er schafft etwas völlig Neues. Den Neuen Bund. Neuen Wein.

 Und wo tut er dieses erste Wunder?

 Auf einer Hochzeitsfeier.

Stell dir vor, Jesus hätte dieses Wunder nicht getan.

 Der Wein wäre aus gewesen und am Ende wäre das sehr peinlich geworden für das Brautpaar und deren Familien.

 Das Brautpaar hätte eine Hochzeitsnacht erlebt, in der sie vermutlich ihm Vorwürfe gemacht hätte und er sich die Ohren zugehalten hätte vor den verbalen Angriffen seiner frisch Angetrauten. 

 Diese Ehe hätte vermutlich mit Zoff begonnen.

 Jesus aber tut das erste Wunder in einer Ehe. Am Beginn einer Ehe.

 Warum? Weil die Ehe ein Geheimnis ist, das Paulus auf Christus und die Gemeinde deutet. (Epheser 5,32)

 Die Ehe ist ein Sinnbild für Christus und uns, die Gemeinde. Eine Verbindung, ein Bund, der unauflöslich ist.

 Eine Ehe ist mehr als nur die Verbindung zwischen zwei Menschen. Sie ist ein Hinweis auf den Neuen Bund, den neuen Wein, etwas komplett Neues.

 In einer Ehe im Neuen Bund geht es nicht mehr um „Tu dies“ und „Lass das“. 

 Es geht nicht mehr um Prinzipien.

Ehe – ein Hinweisschild auf den Neuen Bund

 Unsere Ehen im Neuen Bund sind ein Hinweisschild auf Jesus und die Gemeinde.

 In vielen Gemeinden aber werden Menschen zu „Christen gemacht“, um dann in einem Verein zu landen, in dem ihnen gesagt wird, welche Aufgaben sie zu erfüllen haben, wo der Putzplan hängt, wann sie Essen mitbringen sollen, Kuchen backen und welche Dienste in der Gemeinde nach Mitarbeit verlangen.

Gemeinde ist ein Ort der Gnade. Ein Ort, an dem Gnade verkündigt wird. 

 Du bist gerecht, schuldlos, heilig, Du bist eine Königin, ein König. Du hast Autorität durch Christus. Du bist eine Neuschöpfung, etwas komplett Neues. Es geht nicht mehr um Prinzipien, sondern um eine neue Identität. Neuen Wein.

 Das verändert Ehen. Das hat unsere Ehe verändert.

Wie sieht das konkret aus? 

 Früher haben wir an den Symptomen gearbeitet.

 Ich bin verletzt, weil mein Mann mich nicht wahrgenommen hat. Dann arbeite ich daran, Dinge nicht so persönlich zu nehmen.

 Ich bin ärgerlich, weil so viel Haushalt an mir hängen bleibt, dann arbeite ich an meinem Ärger, übernehme Verantwortung dafür und rede früher oder was auch immer.

 Das ist grundsätzlich nicht schlecht, aber wir kommen damit selten über eine reine Symptombehandlung hinaus. Wir kontrollieren unseren Ärger, unsere Verletzungen, unsere Gefühle. 

 Ehe im Neuen Bund, das bedeutet Kontrolle abzugeben und den heiligen Geist Wasser in Wein verwandeln zu lassen. Und dann zu erleben: Aus natürlichen Grenzen werden übernatürliche Möglichkeiten. 

 Nicht weil ich das Richtige getan habe, sondern weil Christus die Verwandlung bewirkt, die es braucht, damit sein Reich durch unsere Ehe scheint.

Cornelia Schmid

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