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Überfluss – mitten in Krisen

Freiheit – ein Wort, das lange bei mir nicht vorkam.

 Freiheit kannte ich lange Zeit nur vom Urlaub am Meer. 

 In den letzten Wochen habe ich viele Seminare gehalten und war erstaunt, wie viele Christen mit genau dieser Not auf mich zukamen:

  • Ich fühle mich so unfrei
  • Mein Glauben macht mir überhaupt keinen Spaß/Freude
  • Bibellesen ist irgendwie langweilig

Menschen, die seit Jahrzehnten gläubig sind, haben grosse Not mit ihrem Glauben.

Als Jugendliche habe ich selbst immer wieder Aussagen gemacht, wie:

 Christsein macht keinen Spaß

 Mein Glaube bringt mir nichts.

Und die Reaktion meiner Umgebung war meistens:

 Hallo, Christsein ist ja auch nichts, was Spaß machen soll.

 Und die Aussage „es bringt mir nichts“, die ist ja sehr egoistisch. Als ob Glaube mir etwas bringen soll.

So weit so gut, das hat mir allerdings nicht viel weitergeholfen.

Leben in göttlicher Fülle

Und dann bin ich auf die Aussage Jesu gestoßen, dass er mir/uns Leben in Fülle geben will.

„Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“

 Johannes 10,10

Meint Jesus damit, dass wir mit ihm ein besseres Leben führen als ohne ihn? Dass er uns ein Upgrade auf unser Leben gibt? Eine Verbesserung, ein bisschen mehr Stärke, mehr Sinn, mehr Moral, mehr Leben?

 Für Leben gibt es im griechischen Neuen Testament drei unterschiedliche Begriffe:

 bios für physisches Leben – psyche für das seelische Leben und zoe für göttliches Leben.

 Das Wort FÜLLE kann man aus dem griechischen übersetzen mit „mehr als reichlich“; über das Erwartete hinaus, die Erwartung übertreffend; „reichlicher“, über die erwartete Grenze hinausgehend, „mehr als genug“

 Wir könnten also diesen Vers auch anders lesen: 

 „Ich bin gekommen, damit Du ununterbrochen Gott-Leben hast und mehr als genug, überfliessendes ewiges, göttliches Leben haben kannst.“

Göttliches Leben ist nicht (nur) eine Vertröstung auf ewiges, erfüllendes und erfülltes Leben irgendwann im Jenseits. Denn Dein ewiges Leben hat begonnen in dem Moment, in dem Jesus bei Dir eingezogen ist.

In Psalm 23 sagt David: Du bringst meinen Becher zum überlaufen.

 Gerne benutzen wir dieses Bild in Predigten und Seminaren. Wir giessen Wein in einen Becher und hören nicht auf, wenn der Becher voll ist. Meistens sagt irgendein Teilnehmer dann „Achtung, Stopp, der Becher läuft doch schon über.“

 Und das ist genau das Bild, das Gott für Dein und mein Leben hat. Er hört nicht auf, wenn der Becher voll ist. Er schüttet Gnade um Gnade in Dein Leben hinein, ohne Ende, ohne Aufhören. 

Führst Du ein überfliessendes Leben?

Ist das Dein Leben? Aktuell?

 Oder ist das nur unser Urlaubs Leben? Gilt göttliches Leben in Freiheit und Fülle nur ein paar Auserwählten? Für eine bestimmte Zeit?

 Hört Fülle Leben auf, wenn die Krisen überhandnehmen?

Es heißt im Hebräerbrief, dass Jesus ans Kreuz gegangen ist, wegen der vor ihm liegenden Freude. Hebräer 12,2

 Auf was hat Jesus sich denn am Kreuz gefreut?

 Darauf, Dir Fülle geben zu können durch seinen Tod und seine Auferstehung.

Glaube ist keine Religion. Religion macht keinen Spaß. Und glaubt mir, die Welt hat genug von Religion.

 Christsein ist Beziehung, Intimität mit Gott, meinem Schöpfer und Vater.

 Wenn ich Stefan sage, dass mir unsere Ehe keinen Spaß macht, mir nichts bringt, dann wird er mir nicht antworten: Ehe muss auch keinen Spaß machen und bringen muss Dir das auch nichts mit mir verheiratet zu sein.

Das wäre der Tod im Topf unserer Ehe.

Darf Ehe Spaß machen? Ja, bitte! Darf Leben Spaß machen? Ja, unbedingt! Darf Leben in Gemeinschaft, als Single, mit Freunden Spaß machen? Natürlich.

Warum sollte das mit der Beziehung zu Gott anders sein?

 Warum sollte ausgerechnet die wichtigste Beziehung unseres Lebens langweilig sein, freudlos, kraftlos?

In unseren Seminaren Deutschlandweit und Schweizweit spüren wir im Moment einen unbändigen Hunger nach Leben in göttlicher Fülle.

 Menschen fragen uns, wie geht eine Beziehung zu Gott, die mir Freiheit schenkt, Fülle, echtes Leben. Wie geht Glaube, der stark bleibt in Krisen und Freude an Gott hat?

 Wie kann ich Fülle erleben, wenn Mangel mein tägliches Brot ist? 

Im Alten Testament gibt es dazu eine spannende Geschichte: Das Volk Israel hat die Schnauze voll von der Wüstenwanderung, dem täglichen, immer gleichen Mannabrot, dem Alltagstrott. Und sie motzen gegen Gott und gegen Mose.  

 Daraufhin schickt Gott feurige und giftige Schlangen unter das Volk. Jeder der gebissen wird stirbt. (4.Mose 21,4-9)

 Nachdem das Volk Busse tut, umkehrt, seine Schuld eingesteht, soll Mose eine Schlange aus Bronze machen und diese auf einen Stab stecken. Jeder, der nun von einer echten Schlange gebissen wird und gleichzeitig auf diese bronzene Schlange schaut, wird nicht sterben.

Ich liebe diese Geschichte. Gott nimmt die Schlangen nicht einfach weg. Entscheidend ist aber, wo Du hinschaust.

 Und das ist exakt unsere Situation heute. Die Schlangen (Mangel, Krankheiten, Jobverlust, Beziehungsstress,…) sind nicht einfach wegzudiskutieren.

 Aber im „hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens, […] werden wir nicht müde und verlieren nicht den Mut!“ Hebräer 12

Entscheidend ist Deine Blickrichtung.

Cornelia Schmid

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