Beten im Neuen Bund

Warum sorgenvolle Gebete nichts bewirken

Nach fast jedem Seminar zum Thema „Neuer Bund“ kommt diese eine Frage: Und – wie soll ich dann jetzt beten? Was ist Gebet im Neuen Bund?

 Ich freue mich immer über diese Frage. Denn sie zeigt, dass die Seminareinheiten davor nicht ohne Auswirkungen geblieben sind.

 In den meisten Seminaren tasten wir uns langsam an den Neuen Bund heran.

  • Was ist eigentlich ein Bund und warum spricht und handelt Gott über unterschiedliche Bündnisse in der Bibel?
  • Wie kann ich sicher sein, dass der Mose Bund, das Gesetz, die 10 Gebote für mich keine Gültigkeit mehr haben?
  • Was genau bedeutet der Tod Jesu? Welchen Unterschied macht der Neue Bund im Gegensatz zum Alten Bund?
  • Was genau ist mein Erbe im Neuen Bund?
  • Was bedeutet Gnade im Alten Testament und was im Neuen Testament?

Dir gehört ALLES

Spätestens an diesem Punkt wird vielen Christen klar, dass Jesus im Neuen Bund unser verlorenes Erbe aus dem Paradies als zweiter Adam wiederhergestellt hat. 

 Wir HABEN Gerechtigkeit. 

 Wir HABEN Vergebung unserer Sünden.

 Wir HABEN Salbung, Heiligung, Heilung, Segen, Liebe, Hoffnung, …..

 Vor 2000 Jahren hat Jesus am Kreuz ALLES für uns wiederhergestellt.

 Und seitdem gilt der Satz aus Lukas 15,31: Mein lieber Sohn, meine liebe Tochter, Du bist allezeit bei mir und alles was mein ist, das ist Dein.

Das heisst, ich kann meine Gebete vergessen, die früher immer so lauteten: Lieber Gott, bitte schenke mir heute Kraft. Schenke mir Geduld. Schenke mir Liebe. Bitte vergib meine Sünden.

Lange habe ich selbst so gebetet. Aus dem Mangel heraus. Ich sah auf mich und meine kleine Kraft und bat Gott dringend um mehr Kraft für diese oder jene Aufgabe. Gott, schenke mir Kraft, Gesundheit, Weisheit, Liebe, Geduld,…. Und wie oft war ich enttäuscht, wenn dann doch mein Geduldsfaden gerissen ist, ein liebloses Wort über meine Lippen kam, ich keinen Plan hatte, was ich tun soll. 

Dann entdeckte ich DIE Lösung

„Da seine göttliche Kraft uns ALLES geschenkt hat, was wir zum Leben und zu einem Wandel in Gottesfurcht brauchen.“ 2.Petrus 1,3

 Ich begriff, dass ich UMDENKEN darf. Durch Jesu letzte Worte am Kreuz: ES IST VOLLBRACHT, habe ich bereits alles, was ich zum Leben brauche. 

Ich habe LIEBE. Ich muss sie nicht produzieren, um meine Mitmenschen besser und mehr lieben zu können. „Denn die Liebe Gottes IST ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ Römer 5,5

 Ich muss Gott nicht darum bitten, mich zu segnen, denn „ich BIN gesegnet mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.“ Epheser 1,3

 Ich brauche auch keine Gebete, bevor ich predige, damit Gottes Salbung auf mir ruht, denn „ihr HABT die Salbung von dem, der heilig ist, und HABT alle das Wissen.“ 1.Johannes 2,20

 Das Problem sitzt in meinen Gedanken. 

 Und sehr oft in der Tradition, in der wir gross geworden sind. 

 Wir denken im Mangel, schauen auf das, was uns fehlt. Und dann lesen wir die Bibel und lesen, was uns alles durch Jesus geschenkt ist. Und jetzt kommt der Haken: Wir versuchen, unsere Mangelerfahrungen mit den Verheissungen der Bibel in Einklang zu bringen. Und tun genau das falsche. Wir stellen unserer Erfahrungen über das Wort Gottes.

 Wenn die Bibel sagt, dass ich durch seine Wunden geheilt worden bin, ich aber krank bin, dann kann das nicht so gemeint sein. Dann muss ich das vielleicht geistlich, transzendent, spirituell sehen. Dann kann es nur darum gehen, dass ich eines Tages in den Himmel komme, und dort bin ich dann gesund.

 Dachte ich früher auch. Bis mir der Apostel Paulus laut und immer lauter zurief: „Ändere Dich durch Erneuerung Deines Denkens.“ Römer 12

 Das ist der Haken. Ich dachte falsch. Ich dachte fleischlich, irdisch, weltlich. Ich dachte, was mein Verstand denken kann. Und vergass, dass ich neu geboren bin. Mit einem wachen Geist, der Flügel hat, die meinen Verstand weit übersteigen.

 Ich begann, umzudenken und lernte, dass meine Gedanken meine Gefühle beeinflussen und die wiederum mein Tun.

 Wenn ich denke, dass ich ein Sünder bin, werde ich sündigen.

 Wenn ich dagegen denke, dass ich eine erlöste Tochter Gottes bin, werde ich leben wie eine Tochter Gottes, die leider hin und wieder sündigt. Aber das ist nicht mein Normalzustand, nicht meine Natur, sondern eine unrühmliche Ausnahme.

Und wie bete ich heute?

 Mit Philipper 4,6

 „Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.“

 Panikgebete bewirken nichts. Gebete aus Sorgen bewirken Sorgen. Gebete aus Sorgen lassen Dich hinterher unruhiger zurück als vorher. Wer im Gebet Gott in allen Farben schildert, wie sehr er sich Sorgen macht, wohin die Krisen der Welt uns alle bringen werden, der wird nach dem Amen noch sorgenvoller in die Zukunft schauen.

 Gebet ohne Sorgen hat eine Verheissung: Frieden, der allen Verstand übersteigt.

 Gebete als Sohn und Tochter Gottes bewirken Frieden. 

 „Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und Gedanken bewahren in Christus Jesus.“

 Du musst Gott nicht sorgenvoll davon überzeugen, Dir zu geben, was er Dir bereits vor 2000 Jahren geschenkt hat. In einem Gebet ohne Sorgen wird Gott Dich davon überzeugen, dass ER bereits alles vollbracht hat. Für Dich.

Cornelia Schmid

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